20.03.2016, von Danny Chahbouni

Volle Aufmerksamkeit für die Vierbeiner – RTL Hessen dreht in Schwalmstadt

Seit kurzem erst wird die biologische Ortungskomponente des OV Schwalmstadt durch eine Kooperation mit dem OV Witzenhausen wieder aufgebaut. Die vierbeinigen "Lebensretter in Ausbildung" genießen allerdings bereits volle Aufmerksamkeit. Am 19.03.2016 schaute sogar ein Kamerateam des Privatsenders RTL in Schwalmstadt vorbei, um die Ausbildung der Ortsverbände zu begleiten.


“Gasexplosion in Wohngebäude, mehrere Personen verschüttet” hieß es am vergangenen Samstag für die Helferinnen und Helfer aus Schwalmstadt und Witzenhausen. Obwohl es sich dabei nur um eine Übung handelte, kann so ein Schreckensszenraio für die Katastrophenhelfer des Bundesinnenministeriums jederzeit Realität werden. Um Verschüttete aus ihrer Zwangslage lebend befreien zu können, ist dann vor allem der Faktor Zeit ausschlaggebend: Bis zu 72 Stunden können Menschen unter einem eingestürzten Gebäude überleben. Dies zeigen Erfahrungen der großen Erdbeben in den vergangenen Jahrzehnten.


Vor allem bei großen Trümmerlagen ist es jedoch häufig schwierig abzuschätzen, wo Verletzte sich befinden könnten. Um keine Zeit zu verlieren und weder Verletzte noch Einsatzkräfte zu gefährden, kommen dann die Ortungsspezialisten des THW zum Einsatz. Trotz moderner technischer Ortungsmethoden sind die feinen Hundenasen nach wie vor unverzichtbar für die Suche von Verschütteten und Vermissten.

Wie genau Menschen und Hunde im Team arbeiten können, demonstrierten die Helferinnen und Helfer dem RTL-Kamerateam unter Leitung von Reporterin Madeline Zilch. Nachdem zwei Rettungshundeteams unabhängig voneinander einen Fund vermelden konnten, kam der technische Ortungstrupp mit seinem Verschüttetensuchgerät zum Einsatz. Dabei handelt es sich um sehr sensible Erdmikrophone, sog. Geophone, die aus dem Inneren des Trümmerkegels z. B. Kratz- und Klopfgeräusche aufzeichnen können. Anhand dieser Signale kann die Position einer verschütteten Person bis auf wenige Meter genau bestimmt werden. In einem echten Einsatz kämen jetzt die Bergungsgruppen des THW zum Einsatz, die mittels allerlei technischer Hilfsmittel einen Zugang zu der Person schaffen würden.

An diesem Tag bewältigten die Aufgabe allerdings die Nachwuchsretter der THW-Jugendgruppe Schwalmstadt. Bereits ab zehn Jahren lernen Mädchen und Jungen in der THW-Jugend spielerisch den Umgang mit Gerätschaften und Ausrüstung. Ganz wie die “Großen” der Ortsverbände Schwalmstadt und Witzenhausen konnten die Jungen und Mädchen in wenigen Minuten die Rettung einer verschütteten Person vermelden.

Im Anschluss an die Dreharbeiten in Schwalmstadt fuhren das Kamerateam und die Rettungshundeteams noch auf den Übungsplatz des Schäferhundevereins nach Ahlheim, wo regelmäßig das Training für die Hunde stattfindet.

Die Rettungshundeausbildung im THW gehört zu einer der zeitintensivsten Tätigkeiten, die man als Ehrenamtlicher im Bevölkerungsschutz ausüben kann. Für alle Hundeführerinnen und Hundeführer steht am Anfang ihrer Laufbahn zunächst die Einsatzbefähigung des THW: Dazu zählen das Bestehen der Grundausbildung, ein Erste-Hilfe-Kurs, eine Tauglichkeitsuntersuchung sowie ein grundleger Impfschutz. Im Anschluss an die Einsatzbefähigung, die im Ortsverband erworben wird, können weitere Fachlehrgänge besucht werden, für deren Ausrichtung die THW-Bundesschulen in Hoya und Neuhausen, zuständig sind.

Parallel zur Ausbildung der “Herrchen und Frauchen” müssen auch die Vierbeiner verschiedene Prüfungen bestehen, um im THW eingesetzt werden zu können. Entsprechend der Fachdienstaufgaben des THW steht vor allem die Trümmersuche, also das Suchen von Verschütteten unter eingestürzten Gebäuden im Vordergrund.

Die Helferinnen und Helfer freuen sich über alle Interessierten, egal ob mit oder ohne Hund, die sich über die Arbeit des THW informieren möchten. Die Ausbildung findet immer donnerstags ab 18 Uhr in der THW-Unterkunft in Schwalmstadt-Treysa, Ulrichsweg 27, statt.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




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