Einsatz nach schwerem Unwetter

Am Abend des 30.05.08 brauten sich über Nordhessen schwere Unwetter zusammen, die für reichlich Chaos auf den Verkehrswegen, für unzählige vollgelaufene Keller und für eine schlaflose Nacht bei den Helfern der Hilfsorganisationen sorgen sollten.

Besonders schwer betroffen waren die Landkreise Schwalm-Eder und Marburg-Biedenkopf, so dass gegen 23 Uhr von der Leitstelle Schwalm-Eder auch die Funkmelder des THW-Ortsverbandes Schwalmstadt ausgelöst wurden.

Zu diesem Zeitpunkt waren bereits sämtliche Feuerwehren damit beschäftigt umgestürzte Bäume zu zerlegen und Keller auszupumpen. Auch die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes waren im Einsatz und betreuten Fahrgäste am Bahnhof in Treysa, die ihre Reise wegen zahlreicher Bäume, die die Bahnstrecke Treysa-Marburg blockierten, nicht fortsetzen konnten.
Kurz nach der Alarmierung rückten die ersten Helfer mit MTW und GKW in den Bereitstellungsraum im Feuerwehr-Stützpunkt Ziegenhain aus, die zweite Bergungsgruppe mit MzKw verblieb zunächst in der Unterkunft. Zur selben Zeit ging auch ein Notruf des Notfallmanagers der Bahn ein, da ein Güterzug zwischen Neustadt und Stadtallendorf einen Baum gerammt hatte und die Strecke an dieser Stelle durch mehrere Bäume blockiert war. In Absprache mit der Feuerwehr rückte das THW-Schwalmstadt gegen 23:45 Uhr mit MTW, GKW und MzKw in Richtung Stadtallendorf aus, um die Bahnstrecke wieder befahrbar zu machen.
Der Anmarsch gestaltete sich allerdings schwierig, da alle Straßen nach Stadtallendorf durch Waldgebiete führen und mehr oder weniger blockiert waren. Auch die Straße zur Bahntrasse vor Stadtallendorf war stark blockiert und die Helfer musste sich langsam vorarbeiten.
An der Einsatzstelle selber konnte man zunächst nur Beleuchtung aufbauen und erkunden, da die Strecke noch nicht geerdet war und der Notfallmanager durch die Vielzahl an Einsatzstellen in dieser Nacht nicht sofort verfügbar war.
Ebenfalls an der Einsatzstelle war eine Bergungsgruppe des THW Ortsverbandes Marburg, sowie zwei Gruppen der Feuerwehr aus Dauphetal-Holzhausen, da wohl von Seiten der Leitstelle Marburg-Biedenkopf irrtümlich von einem Personenzug ausgegangen wurde.
Das Lagebild gestaltete sich wie folgt: Die Strecke war durch mehre Bäume blockiert, die Hochspannungsleitung heruntergerissen und der Lokführer saß in seiner Lok fest, war aber glücklicherweise wohl auf und unverletzt. Unter der Lok, sowie unter einigen Waggons waren ebenfalls große Äste verkeilt.
Gegen 03:00 Uhr war dann die Strecke geerdet und die Helfer konnten in der Morgendämmerung damit beginnen die übrigen Bäume zu zerlegen. Diese Arbeiten dauerten bis in die Morgenstunden.
Zusätzlich erschwert wurde der Einsatz durch das schwül-warme Wetter und unzählige Mücken, die in die Einsatzkleidung und unter die Helme krabbelten und ihre Stiche hinterließen. Um 08:00 Uhr waren die Helfer wieder in der Unterkunft zurück, wo der Einsatz mit einem ordentlichen Frühstück abgeschlossen wurde.





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