THW-Ortsverbände begehen Start in die Übungssaison mit gemeinsamer Nachtübung

Am 19.02.2011 starteten drei Nordhessische Ortsverbände die Übungssaison mit einer gemeinsamen Nachtübung im Hochwasserrückhaltebecken Treysa.

Daran beteiligt waren ca. 40 Einsatzkräfte der Technischen Züge aus Alsfeld, Fritzlar und Schwalmstadt. Für die Kameraden aus Alsfeld war diese Übung eine unangekündigte Alarmübung. Sie wurden überraschend in den Raum Schwalmstadt alarmiert. Die Übung dauerte bis in den Morgen des 20.02. und forderte den beteiligten Helfern einiges ab. Die ersten Schwälmer Helfer besetzten seit 16 Uhr die Unterkunft in Treysa, bereiteten die Logistik vor und stellten die Marschbereitschaft der Fahrzeuge her. Die erste Aufgabe bestand für den Zugtrupp und Zugführer Michael Gebhardt darin, einen Bereitstellungsraum mit Meldekopf auf dem Parkplatz der Fa. Freudenberg in Treysa einzurichten, sowie Lotsenfahrten für die auswärtigen Einheiten zu organisieren.

Nachdem alle Einheiten in den Bereitstellungsraum verlegt hatten, wurden die Einsatzaufträge verteilt. Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Alsfeld bekam den Auftrag die Feuerwehr bei der Bekämpfung eines Großbrandes zu unterstützen und Löschwasser über lange Wegstrecke aus der Schwalm zu fördern. Dafür sollte über den Parkplatz der Discothek Hazienda in das Rückhaltebecken hineingefahren werden. Bei der ersten Erkundung wurde schnell klar, dass umfangreiche Beleuchtung benötigt würde. Deshalb bekam das THW-Schwalmstadt den Auftrag den Schotterweg vom Parkplatz der Discothek bis an die Schwalm auszuleuchten. Hierfür wurde neben mehren 1000 Watt Strahlern auch „schweres Geschütz“ aufgefahren: Die Helfer bauten den 10m. Flutlichtmast mit 2000 Watt HQI Scheinwerfer auf. Dieses Gerät eignet sich hervorragend um großflächige Einsatzstellen über längere Zeiträume blendfrei zu beleuchten. Indessen konnten die Alsfelder Kameraden ihre Großpumpe (5000 l/Min) in Stellung bringen, um mit der Wasserförderung zu beginnen.

Die Fachgruppe Beleuchtung des Ortsverbandes Fritzlar war zwischenzeitlich bereits mit einem anderen Szenarium konfrontiert: Der Dammabschnitt entlang der Osttangente ist durch lang andauerndes Hochwasser akut gefährdet und muss gesichert werden. Dafür musste zunächst auf 400 m Länge Beleuchtung aufgebaut werden. Gleichzeitig wurde der Fachberater Deichverteidigung vom THW-Alsfeld an die Einsatzstelle beordert. Dieser entschied eine Bergungsgruppe des THW-Alsfeld in das ehemalige Sonderwaffenlager Rörshain zu entsenden um dort eine Sandsackfüllstation einzurichten. Die zweite Bergungsgruppe des THW-Schwalmstadt bekam derweil den Auftrag in den Bereitstellungsraum zu verlegen, dort die Rollcontainer mit der Ausrüstung abzuladen und den Mehrzweckkraftwagen zum Sandsacktransport vorzubereiten. Dazu wurden zunächst in der Unterkunft in Treysa Gitterboxen und Paletten aufgeladen, die anschließend mit den bereits vorbereiteten Sandsäcken befüllt wurden. So wurde ein Pendelverkehr eingerichtet um Sandsäcke an den gefährdeten Deichabschnitt zu transportieren.

Die eigentliche Deichsicherung wurde dann unter Anleitung des Fachberaters Deichverteidigung von den Kameraden aus Schwalmstadt und Fritzlar durchgeführt. Insgesamt wurden mehr als acht Tonnen Sand aufgeteilt auf ca. 450 Sandsäcke verteilt. Im Anschluss an den Sandsackverbau verlegten die Helfer zunächst zum Verpflegen in den Bereitstellungsraum.

Gegen vier Uhr morgens wurde mit dem Rückbau beider Einsatzstellen und des Bereitstellungsraumes begonnen, der noch bis 6 Uhr andauerte. Danach wurde die Übung durch ein gemeinsames Frühstück in der Unterkunft in Treysa beendet.

Obwohl die verbaute Anzahl Sandsäcke im Ernstfall der berühmte Tropfen auf den heißen Stein wäre und die Temperaturen, die weit unter -5 Grad lagen, die Helfer zusätzlich zu der schweren körperlichen Arbeit, belasteten, waren alle beteiligten mit großer Motivation an der Arbeit. Die Übung hat allen Helfern viel Spass bereitet und soll auf jeden Fall wiederholt werden. Besonders erfreulich war auch, dass offizielle Gäste von den THW-Geschäftsstellen aus Homberg und Gelnhausen bis in die Nacht zugegen waren und sich von der Leistungsfähigkeit ihrer Helfer vor Ort überzeugten.





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